Fotoausstellung zum Thema „Demenz“

Fotoausstellung zum Thema „Demenz“

Im Rahmen des Wahlpflichtkurses „Jung hilft/trifft Alt“ wurde zusammen mit der Vereinten Martin Luther & Althanauer Hospital Stiftung ein Fotoprojekt zum Thema „Demenz und Alzheimer“ durchgeführt.

Die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der Lindenauschule haben sich in den letzten Wochen intensiv mit dem Thema „Älterwerden“ auseinandergesetzt. Dabei spielten auch die Alterserkrankungen eine Rolle. Herr Sascha Lippert von der Martin Luther Stiftung informierte in einem Vortrag bei den Jugendlichen sowohl über Alzheimer als auch Demenz.

Da die Großauheimer Lindenauschule ein fester Kooperationspartner der Martin Luther Stiftung ist, werden schon seit Jahren gemeinsame Projekte im Rahmen des Unterrichts durchgeführt. So fand beispielsweise vor Weihnachten ein Besuch der Schülerinnen und Schüler im Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard in Hanau statt. Dabei überreichten sie den Heimbewohnerinnen und -bewohnern selbstgebastelte Adventsgestecke und es kamen interessante Gespräche zwischen den Generationen in Gang.

Als weitere Aktion wurde jetzt im Unterricht ein Fotoprojekt zum Thema „Demenz und Alzheimer“ durchgeführt. Dabei brachten die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen und Gedanken zu diesem Thema durch das Gestalten von Fotografien zum Ausdruck. Es sind beeindruckende Bilder entstanden, die nun in einer Fotoausstellung zusammen mit den entsprechenden Texten ausgestellt werden – zunächst in der Integrierten Gesamtschule, dann im Altenhilfezentrum selbst. „Die Ausstellung soll auch den Bewohnerinnen und Bewohnern präsentiert werden und zum Gespräch einladen“, so Lippert.

Weitere gemeinsame Aktionen laufen an. So ist ein Ausflug mit den Heimbewohnerinnen und -bewohnern in die Klein-Auheimer Fasanerie ebenso in Planung wie ein gemeinsames Frühling- oder Sommerfest noch vor den Sommerferien.

Steffen Schleicher

Kick-Off Veranstaltung zum Auftakt des Projekts „I am MINT“

Kick-Off Veranstaltung zum Auftakt des Projekts „I am MINT“

Am 02.03.22 war es endlich soweit: Das „I am MINT“ Projekt für die Jahrgangstufen 8 und 9 startete mit der ersten Veranstaltung: Kick-Off!

Zehn Schüler:innen der Jahrgangsstufen 8 und 9 wurden von Herrn Alexander Bork von der Organisation SchuleWirtschaft im neuen Projekt begrüßt. Es ging zunächst darum, den Schüler:innen den Ablauf des Projekts transparent zu machen: Nach zwei Besuchen in MINT-Betrieben (voraussichtlich das Kraftwerk Staudinger und das Frauenhofer-Institut) wird es eine Reflexionsveranstaltung an der Schule geben, bei der die Schüler:innen dann auch ihre Teilnahmezertifikate bekommen werden, die sie bei Bewerbungen anheften können.

Das Besondere am Projekt „I am MINT“ ist, dass in den Betrieben dafür geschulte Auszubildende die Schüler:innen herumführen und anleiten werden. So haben die Schüler:innen die Möglichkeit, mit den Auszubildenden persönlich zu sprechen und alle Fragen in Bezug auf die Ausbildung und den Beruf zu stellen.

Nach dem Einstieg sollten sich die Schüler:innen näher kennenlernen, indem sie Steckbriefe ausfüllten, bei denen sie aber immer nur den ersten Buchstaben ihrer Antwort eintrugen. Ein:e andere:r Schüler:in sollte dann erraten, was der/die Schüler:in meinte. Diese Übung machte den Schüler:innen Spaß und es entstand eine angenehme Gruppenatmosphäre.
Mit einem weiteren Spiel konnte Herr Bork das Interesse der Schüler:innen für sich gewinnen: Er hatte große Bilder von rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen verschiedener Lebewesen oder Dingen mitgebracht. Die Schüler:innen sollten nun erraten, um was es sich auf den Fotos handelte und wurden so angespornt, ganz genau hinzuschauen, was als Übergang zum nächsten Punkt der Veranstaltung diente: Die MINT-Kompetenzen bzw. die Kompetenzen, die man für die MINT-Berufe braucht.

Um sich diesem Thema praktisch zu nähern, sollten die Schüler:innen versuchen, ein besonders trickreiches Namensschild nachzubauen. Wer dies am schnellsten schaffte, bekam die heißbegehrte I am MINT – Sonnenbrille als Gewinn. Später sammelten sie die Kompetenzen, die sie dafür benötigten und weiteten diese auf den kompletten MINT-Bereich aus. Den Schüler:innen wurde so bewusst, dass es zwar viele Kompetenzen gibt, die im MINT-Bereich gefordert werden, jedoch alle einige dieser Kompetenzen mitbringen können.

Um sich mit dem Thema MINT weiter zu beschäftigen, sollten die Schüler:innen im Anschluss verschiedene Berufe, Arbeitsweisen und Themen den MINT-Teilbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) zuordnen. Hier wurde schnell klar, dass MINT unheimlich vielfältig und interessant ist.

Am Ende der Veranstaltung wurde der Blick auf die Besuche der MINT-Betriebe geschärft, indem die Schüler:innen Fragen sammeln sollten, die sie den Auszubildenden in den Betrieben stellen möchten. Die Schüler:innen sind somit gut vorbereitet für die nächsten Schritte des Projekts und freuen sich schon sehr darauf.

Katrin Devic

Lindenauschule unterstützt Hanauer Tafel mit Sachspenden

Lindenauschule unterstützt Hanauer Tafel mit Sachspenden

Mit dem Beginn der Adventszeit startete die Lindenauschule im Dezember letzten Jahres wieder ihre Initiative zur Unterstützung der Hanauer Tafel. Gerade in der Vorweihnachtszeit wollte die Fachschaft Religion/Ethik ein Zeichen setzen und sich für bedürftige Menschen einsetzen.

Deshalb waren alle Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und Angestellte dazu eingeladen, diese Initiative mit einer kleinen Sachspende zu unterstützen.

Die Hanauer Tafel bekommt einen Großteil der Lebensmittel von Supermärkten. Da die Märkte meistens Lebensmittel mit kurzer Haltbarkeit spenden, sind haltbare Lebensmittel bei der Tafel Mangelware. Dazu gehören zum Beispiel Grundnahrungsmittel wie Nudeln und Reis, aber auch Waschmittel und Shampoo, und auch ein Glas Nutella, das vor allem Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Bis Ende Januar wurden fleißig Sachspenden gesammelt, die nun an einem Donnerstagvormittag im Februar an die Hanauer Tafel übergeben werden konnten. Frau Gordana Herzberger-Kapetanic, eine der beiden hauptamtlichen Leiterinnen, sowie Herr Rainer Hermann von der Hanauer Tafel bedankten sich für die große Unterstützung. Schulleiter Hermann Alig lobte das Engagement der Schulgemeinde, freute sich über die zahlreichen Spenden und dankte allen, die eine Spende abgegeben haben. Auch in Zukunft möchte die Lindenauschule, eine Integrierte Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, die Hanauer Tafel unterstützen und hofft, so einen kleinen Beitrag zu einer besseren und sozialeren Welt leisten zu können.

 

Carmen liebt heute Sauerkraut

Carmen liebt heute Sauerkraut

Was ist typisch spanisch, was italienisch oder deutsch? „Wir Italiener und auch die Spanier reden gerne viel und laut“, sagt Serena Grimaldi. Darüber hinaus aber ist sich die 17-Jährige mit ihren Mitschülerinnen Emily Riebel und Pehchan Kapoor einig, dass die Grenzen fließend sind. Diese Erfahrungen haben sie nicht nur im eigenen Umfeld gemacht, sondern auch bei ihrem Projekt an der Lindenauschule.

Hanau – Dort haben sie über einen Zeitraum von zwei Jahren Interviews mit Arbeitsmigranten geführt. „Wir wollten wissen, welche Erfahrungen sie in Deutschland gemacht haben, als sie Anfang der 60er Jahre hier angekommen sind“, erklären die drei Schülerinnen den Hintergrund des Projekts, bei dem sie von ihrem Geschichtslehrer Sebastian Saliger begleitet wurden.

Die Interviews und die darauf basierenden filmischen und schriftlichen Aufzeichnungen sind Teil einer Ausstellung, die im Museum Großauheim gezeigt werden soll, sobald die Corona-Beschränkungen gelockert sind.

„Hauptsache ist die Einstellung eines Menschen“

Im Gespräch mit unserer Zeitung berichten die drei jungen Frauen, wie spannend das Projekt für sie war und wie intensiv sie sich in der Folge mit der eigenen Familiengeschichte beschäftigt haben. Die 18-jährige Emily aus Klasse 12, deren Familie aus Glauchau nach Hanau kam, als Emily ein Jahr alt war, kannte bis zu der Unterrichtseinheit keine Schilderungen über die Anfangsjahre früher Arbeitsmigranten in Hanau. „Das muss man mal gehört haben“, ist sie froh, dass sie Teil des Projektes war. „Ich glaube, dass die Welt nie 100-prozentig gerecht sein wird“, ist sie sicher. Trotzdem müsse man sich immer um Toleranz bemühen.

Ihr selbst seien Herkunft oder sexuelle Orientierung schon immer egal gewesen, „Hauptsache ist die Einstellung eines Menschen“. Und da findet sie, dass sich einiges ändern müsse. Viele akzeptierten zwar die Vielfalt in der Gesellschaft, doch eine kleine Minderheit greife andere verbal oder gar tätlich an und die sei laut.

Dumme Sprüche gehören zum Alltag

Solche Angriffe haben sowohl Serena, die in Hanau geboren ist und italienische Wurzeln hat, als auch die 17-jährige Pehchan mit indischem Hintergrund schon selbst erlebt. Pehchan berichtet von dummen Sprüchen im Restaurant der Eltern, wo ihre Schwester (als gebürtige Hanauerin) gefragt worden sei, ob sie überhaupt Deutsch könne. Serena spricht von Beleidigungen wie der Aufforderung „geh’ zurück in dein Land“.

Doch für alle drei, die sich in Deutschland zu Hause fühlen, haben die Geschichten der Arbeitsmigrantinnen und -migranten eine andere Dimension. Bei den Interviews haben sie erfahren, wie ausgegrenzt die „Gastarbeiter“ – im Falle von Großauheim überwiegend Spanier und Italiener, die bei BBC angeworben wurden – damals gewesen seien. Ohne Sprachkenntnisse in einem fremden Land seien sie isoliert und für Jahre in Baracken untergebracht gewesen.

Zuwanderern wurde das Leben schwer gemacht

Serena wusste über diese Zeit schon einiges aus der eigenen Familie. Ihre Großmutter kam als 15-Jährige mit der älteren Cousine nach Hanau, um auf deren Kind aufzupassen. „Es war früher üblich, dass die jungen Mädchen ihre älteren Verwandten als Kinderbetreuung begleiten mussten“, sagt sie. Später habe die Großmutter erst als Putzhilfe, dann in einer Pizzeria gearbeitet und dort ihren Mann kennengelernt. Auch die Großeltern von Pehchan kamen der Arbeit wegen aus Indien nach Hanau. Pehchans Eltern führen ein Restaurant in Großauheim.

Durch die Interviews haben die Schülerinnen und Schüler gelernt, wie schwer vielen frühen Zuwanderern das Leben in der deutschen Gesellschaft gemacht wurde, besonders den Frauen: „Meine Oma wurde damals richtig kleingemacht. Das Putzen hat ihr nicht wirklich geholfen, die Sprache zu lernen“, sagt Serena. Das sei heute anders, weil die Frauen Hilfen bekämen. „Die Menschen sind hier angekommen“, glaubt sie.

Deutschland „kalt und dunkel“ wahrgenommen

Gefunden wurden die Gesprächspartner durch einen Aufruf an der Schule, erklärt Lehrer Saliger, darunter Mitglieder von Schülerfamilien, aber auch Interessierte aus dem Stadtteil. „Wir hatten das Gefühl, dass die älteren Leute sich gefreut haben, ihre Geschichte zu erzählen“, erinnern sich Emily und Pehchan. Viele hätten sogar alte Fotos mitgebracht, was das Erzählte für die Schüler anschaulicher machte.

„Bei ihrer Ankunft empfanden viele Deutschland als kalt und dunkel“, nimmt Pehchan als Erfahrung aus dem Interview-Projekt mit. Doch inzwischen sprächen viele davon, dass sie nicht mehr nur eine Heimat hätten, sondern zwei. Einer der italienischen Interview-Partner, ein Rentner aus Neuberg, habe von seinen Urlauben in der „alten Heimat erzählt“. Zurück in Neuberg habe er sich in seiner Wohnung in den Sessel fallen lassen mit den Worten: „Endlich zu Hause!“

Mit ihrem Interview-Projekt wollen die Schülerinnen einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Sie selbst hätten durch die Gespräche viel gelernt. „Das Miteinander ist heute besser als früher. Aber man kann nie genug an dem Thema arbeiten“, betont Pehchan. „Vorurteile kann man vermutlich nie ganz auslöschen. Darum ist es so wichtig, immer dagegenzuhalten“, pflichtet ihr Emily bei. Und Serena betont, wie schön es ist, dass Grenzen mit der Zeit verschwimmen und man sich aus verschiedenen Kulturen das Beste heraussuchen könne. „Eine der Interviewten, eine ältere Spanierin, liebt heute Sauerkraut. Und das mochte sie am Anfang überhaupt nicht“, sagt sie und lacht.

Von Jutta Degen-Peters (Hanauer Anzeiger)

Lindenauerinnen erfolgreich beim Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“

Lindenauerinnen erfolgreich beim Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“

Am Donnerstag, dem 10. Februar 2022, fand nach zweijähriger Unterbrechung endlich wieder in Präsenz der Debattierenden ein Regionalwettbewerb „Jugend debattiert“ in der Otto-Hahn-Schule Hanau statt. Die Qualifizierten aus den Schulwettbewerben benötigten allerdings einen tagesaktuellen negativen Corona-Schnelltest und es musste aufgrund der pandemischen Lage auch auf die geistig moralische Unterstützung durch Freunde und Klassenkollegen als Publikum verzichtet werden. Die Lindenauschule trat mit ihren beiden Siegerinnen aus dem Schulwettbewerb, Luise Taistra (11D) und Zoe Toole (11C), an. Im Wettbewerb der Sekundarstufe II bekamen es unsere Lindenauerinnen mit starken Konkurrentinnen und Konkurrenten aus der Hohen Landesschule, der Otto-Hahn-Schule und dem Franziskanergymnasium Kreuzburg aus Großkrotzenburg zu tun.
In den zwei Qualifikationsdebatten, in denen es darum ging, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um in das Finale des Debattierwettbewerbs einzuziehen, wurden die Fragen debattiert: Soll ein Wandertag pro Schuljahr durch einen Projekttag zur mentalen Gesundheit ersetzt werden? Und: Sollen Jugendliche einen Etat im Haushalt der Gemeinde erhalten, über den sie selbst entscheiden dürfen?
Freud und Leid liegen häufig dicht beieinander. Zoe Toole lag nach der Qualifikation bei Punktegleichstand auf dem 6. Platz, musste sich allerdings aufgrund eines Punktes Unterschied in der Kategorie Überzeugungskraft mit dem 7. Platz zufrieden geben. Zu diesem beachtlichen Erfolg in einem eng umkämpften Wettbewerb gratulieren wir ganz herzlich!
Luise Taistra konnte nach der Qualifikation weiter hoffen. Sie war Drittplatzierte und zog so ins Finale des Regionalwettbewerbs ein. Nun galt es, die alles entscheidende Frage zu debattieren: Soll Moscheegemeinden [in unserer Stadt] der Ruf des Muezzin erlaubt werden? Die Debattierenden Marc Reisert und Maris Petzold vom Franziskanergymnasium Kreuzburg dominierten den Wettbewerb und sicherten sich mit deutlichem Vorsprung die Teilnahme an der Hessischen Landesqualifikation. Luise Taistra gratulieren wir zu einem hervorragenden 3. Platz beim Regionalwettbewerb! Luise hat sich damit als Nachrückerin für die nächste Runde ihre Chancen gewahrt.
Ein ganz herzlicher Dank gilt unserer Kollegin Frau Oeding, welche unsere Teilnehmerinnen während des Wettbewerbs betreut, unterstützt und immer wieder motiviert hat!
Kein Wettbewerb ohne Juroren! Die Debattierenden sind auf dem Weg, ihre Fähigkeiten immer weiter zu verfeinern – festzustellen, ob ihnen dies gelingt und woran sie weiter arbeiten sollten, ohne frustriert zu werden – das ist die Aufgabe der Juroren. Sensibel und sachkundig schätzen sie die Leistungen ein und kitzeln mit ihren Rückmeldungen schlummerndes Potential wach. Dieser anspruchsvollen Aufgabe stellten sich unsere Juroren Herr Ille und Herr Seidel! Dafür ein großes Dankeschön!

Sandra Hartmann

Foto 3. Platz: Luise Taistra (2. v. r.)


Foto 7. Platz: Zoe Toole (2. v. l.)

Erinnerungen an die Opfer des Rassismus

Erinnerungen an die Opfer des Rassismus

Keiner ist vergessen und Ihre Namen sind:

Sie waren keine Fremden!

Neun Menschen, die am 19. Februar 2020 durch einen rechtsterroristischen Anschlag in unserer Stadt Hanau getötet wurden.

Zwei Jahre sind seit dem Attentat von Hanau bereits vergangen – und noch immer bewegt diese tragische Tat den Schulalltag an der Lindenauschule. Nachwievor werden von den Schülerinnen hierzu viele Fragen gestellt, die im Unterricht zwar besprochen aber manchmal auch unbeantwortet bleiben.

  • Wie konnte es zu dem Anschlag kommen?
  • Wie kann man so etwas verhindern?
  • Warum gerade in der so bunt gemischten Stadt Hanau?
  • Was können wir als Schule, als SchülerInnen und als LehrerInnen tun?
  • Welche Spuren hat diese grausame Tat hinterlassen?

Verunsicherung, Angst oder auch Wut führen bei vielen zu einer veränderten Sicht, die Einfluss auf das tägliche Leben an der Lindenauschule haben.

Umso wichtiger ist unsere Arbeit genau in diesem Bereich. Ein beispielhaftes Ergebnis dieser Arbeit zeigt sich in dem entstandenen Bild der Schule ohne Rassismus Gruppe.

 

Unser Mann im Bundestag

Unser Mann im Bundestag

Am Vormittag des 10. Februar 2022 besuchte der neue, direkt gewählte Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Hanau, Lennard Oehl (SPD), die Lindenauschule. Nachdem die Lernenden im September 2021 im Rahmen der Juniorwahl zum Deutschen Bundestag bereits ihre Wahlentscheidung getroffen hatten, waren sie nun neugierig, den „Neuen“, von den Hanauer Bürgerinnen und Bürgern gewählten Direktkandidaten im Wahlkreis 180 genauer unter die Lupe zu nehmen. Ihre engagierten Fragen und das dabei zu Tage tretende politische Interesse zeugten von dem tiefgreifenden Willen der Lernenden, Politik und politische Entscheidungen zu hinterfragen und Begründungen für politisches Handeln von politischen Entscheidungsträgern einzufordern.

Lennard Oehl ist Mitglied der SPD, 28 Jahre alt und hat sich zum ersten Mal als Direktkandidat zur Bundestagswahl aufstellen lassen – und gewonnen! Die bisherige Inhaberin des Direktmandates, Frau Dr. Katja Leikert, war darauf angewiesen, ihren Sitz im Deutschen Bundestag über die Parteiliste der CDU zu realisieren.

Politiker in einer parlamentarischen Demokratie zu sein, ist durchaus ein hartes Geschäft, denn schließlich bedeutet es, dass die eigene Arbeit nach vier Jahren durch die Wählerinnen und Wähler auf den Prüfstand kommt und sich bei der nächsten Wahl entscheidet, ob die Bürgerinnen und Bürger einem das Vertrauen erneut aussprechen oder auch nicht… Lennard Oehl sagt von sich selbst, dass er seinen Schwerpunkt in einer aktiven Wahlkreisarbeit sehe und sich vor allem für den Output und Outcome der in Berlin beschlossenen gesetzlichen Regelungen in der Praxis interessiere. Damit rannte er in der Lindenauschule offene Türen ein, denn die Schwächen der Umsetzung des Digitalpaktes werden an unserer Schule offensichtlich. Sicher, die Lernenden und Lehrenden wurden mit digitalen Geräten ausgestattet, auch die Anzahl der Räume, die den Einsatz von digitalen Medien erlauben, erhöht sich schrittweise, der Schulträger, die Stadt Hanau, hat es sogar vermocht, eine Breitbandanbindung bis zur Lindenauschule zu verlegen. Allein – digitaler Unterricht in und von der Schule aus, bleibt an die persönliche Verfügbarkeit von Datenmengen in privaten Mobilfunkverträgen geknüpft. Eine angemessene WLAN-Ausleuchtung der Lindenauschule, durch zu den zehn vorhandenen, erforderlichen 70 weiteren WLAN Routern, sei momentan für die Stadt Hanau nicht zu leisten. Herr Oehl zeigte sich in der Diskussionsrunde zuversichtlich, dass dieser wesentliche Schritt einer flächendeckenden W-LAN Ausleuchtung in der Lindenauschule in Bälde zu realisieren sei.

Lennard Oehl ist studierter Volkswirt und war vor seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter als Analyst für einen Frankfurter Finanzdienstleister tätig. Folgerichtig arbeitet er im Bundestag im Finanzausschuss und ist in der SPD-Fraktion Experte für Schattenbanken. Die Diskussion drehte sich durchaus um finanzpolitische Fragen, die Lernenden erfuhren aber auch Interessantes aus dem Alltag eines Bundestagsabgeordneten. Wer weiß schon, dass Abgeordnete vor Plenarsitzungen gezielt einen Stuhl mit Jackett oder Tasche „reservieren“? Die Aufwandsentschädigung für einen Abgeordneten liegt monatlich bei ca. 10.000 Euro, was ein wichtiger Schutz vor Korruption sei, so Oehl, denn Lobbyisten lauerten überall in Berlin und ein Abgeordneter sollte doch unabhängig Politik im Interesse der Bürgerinnen und Bürger machen. Die Frage, ob er die Telefonnummer von Bundeskanzler Olaf Scholz habe, verneinte Oehl, bestätigte allerdings, dass Netzwerken eine Schlüsselqualifikation für einen Politiker sei. Er habe die Telefonnummer von der Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), von unserem ehemaligen Aufgabenfeldleiter und aktuellen Bürgermeister von Neuberg, Jörn Schachtner (SPD) und auch vom Hanauer Bürgermeister Claus Kaminsky (SPD).

Lennard Oehl beantwortete geduldig und ausführlich die Fragen der Schülerinnen und Schüler, auch wenn die Antworten nicht immer auf ungeteilte Zustimmung stießen. So unterstrich Oehl die Glaubwürdigkeit von Olaf Scholz‘ Aussagen im Hinblick auf den Cum-Ex Skandal und die Gespräche mit der Warburg Bank in Hamburg. Dass die Erhöhung des Mindestlohnes nicht früher durchgesetzt worden sei, begründete Oehl damit, dass dieses politische Ziel in der Großen Koalition mit der CDU/CSU, welche bis 2021 regierte, nicht umzusetzen gewesen sei. Jetzt gehe es aber vor allem darum, den gesetzlichen Mindestlohn überall durchzusetzen, vor allem auch bei den Subunternehmen.

Für die Idee eines bedingungslosen, steuerfinanzierten monatlichen Grundeinkommens könne sich Lennard Oehl nicht erwärmen, da dies nicht gerecht wäre, da auch Millionäre Anspruch auf die Zahlung des Grundeinkommens hätten.

Bezüglich der Legalisierung von Cannabis drückte Oehl seine Zuversicht aus, dass diese kommen werde, da sie ja im Koalitionsvertrag der Ampelregierung bereits fest vereinbart worden sei.

Befragt nach seiner Meinung zum aktuellen Russland-Ukraine Konflikt sprach sich Lennard Oehl sowohl gegen Waffenlieferungen an die Ukraine als auch gegen den Ausschluss Russlands aus dem SWIFT System aus. Russland sei, so Oehl, bereits seit 2014, dem Jahr, in dem Russland die Halbinsel Krim annektiert hat, starken wirtschaftlichen Sanktionen von Seiten der USA und der EU ausgesetzt. Ein Ausschluss aus dem SWIFT System bedeute, dass geschäftliche Beziehungen zu Russland gänzlich unterbunden würden und dies könne allein schon aufgrund der Abhängigkeit Deutschlands von russischem Gas nicht in unserem Interesse sein.

Um der aktuell hohen Inflationsrate zu begegnen, sprach sich Oehl für eine Entlastung der sozial Schwachen durch einen Heizkostenzuschuss aus.

Die Niedrigzinspolitik der EZB habe insbesondere auch in Deutschland zu einer Immobilienblase geführt, Mieten und Immobilienkauf sei teilweise unerschwinglich geworden. Lennard Oehl sprach sich für eine verschärfte Begrenzung der Mietenhöhen aus. Er plädiere zum Beispiel in einer Stadt wie Frankfurt für die Einführung eines Mietendeckels, anstatt allein das Instrument der Mietpreisbremse anzuwenden.

Schließlich berichteten Lernende, dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu teuer sei und dass die Betroffenheit von zwei verschiedenen Verkehrsverbünden, dem hessischen und dem bayrischen, zu preislichen Härten führe, die die Nutzung eines Autos immer noch als günstigere Alternative erscheinen lasse. Lennard Oehl zeigte Verständnis für das Problem und sprach sich für ein verbreitertes Angebot der gut genutzten Schüler- oder Seniorentickets aus, so dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für breite Bevölkerungsgruppen eine kostengünstige Alternative zum Auto werden kann.

Wir bedanken uns bei Lennard Oehl für die spannende und interessante Diskussionsrunde in der Lindenauschule! Ein herzlicher Dank geht an Herrn Seidel, der die Veranstaltung organisiert hat!

Dank gilt nicht zuletzt auch den Schülerinnen und Schülern der Lindenauschule für die interessanten Fragen und anregenden Diskussionsbeiträge! Viel Erfolg für Ihre Arbeit im Bundestag in Berlin und im Wahlkreis, Herr Oehl!

 

 

Sandra Hartmann

Sollte man sich eine Ananas auf den Oberarm tätowieren?

Sollte man sich eine Ananas auf den Oberarm tätowieren?

Am Montag, dem 31. Januar 2022, fand im Klausurraum der Großauheimer Lindenauschule der diesjährige schulische Debattierwettbewerb der 11ten Klassen statt. Alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 waren eingeladen, den beiden Qualifikationsdebatten beizuwohnen. Interessiert und aufmerksam verfolgten sie die sachlich und mit einprägsamen Beispielen vorgetragenen Debatten. Schließlich haben alle Lernenden in den vergangenen Wochen im Deutsch- und POWI-Unterricht selbst die Erfahrung gemacht, wie es sich anfühlt, zu Fragen wie zum Beispiel der Einführung einer allgemeinen Corona-Impflicht oder der Erlaubnis von aktiver Sterbehilfe in Deutschland zu argumentieren.

Nun galt es, aus den vier Klassensiegerinnen und -siegern die beiden besten Debattierenden herauszufinden, welche sich mit dem Schulausscheid für die nächste Runde des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ qualifizieren. Hochachtung und Respekt wurde den Klassensiegerinnen und -siegern entgegengebracht, denn es ist schon eine besondere Leistung, sich mit einer gerade erlernten Fähigkeit einem Publikum von 80 Jugendlichen und einer wohlmeinenden, jedoch auch anspruchsvollen Jury je zweier Deutsch- und POWI-Lehrkräfte zu stellen.

Gut vorbereitet und mit der Unterstützung ihrer Mitschülerinnen und -schüler gingen Denise Richter für die 11A, Ian Heise für die 11B, Zoe Toole für die 11C und Luise Taistra für die 11D in den Wettstreit. In der ersten Debatte war die Frage kontrovers zu beleuchten: Sollen ab 16 Jahren Körpermodifikationen auch ohne Zustimmung der Eltern erlaubt sein? Welche geistige Reife ist Jugendlichen mit 16 Jahren zu attestieren? Fragt man sich mit 16 Jahren, ob man den Affen, den man sich unbedingt auf die Wade tätowieren lassen möchte, auch noch im Alter von 25 oder 42 als schön empfinden wird? Was ist mit der Suchtgefahr, die im Tätowieren oder Piercing lauert? Andererseits: Welches Risiko gingen Jugendliche ein, wenn sie sich selbst piercten oder tätowierten – wäre der legale Weg, sich von einem professionellen Tätowierer „verschönern“ zu lassen, nicht der sicherere? Solche und ähnliche Fragen und Gedanken bestimmten die Debatte um die sehr lebensnahe Frage der Körpermodifikationen.

In der zweiten Debatte drehte sich alles um die Frage: Sollte der Import von Flugobst verboten werden? Der Klimawandel sensibilisiert die Menschen für viele Möglichkeiten, klimaschonender zu leben. Um den eigenen ökologischen Fußabdruck klein zu halten, könnte es ein Weg sein, auf den Kauf von Flugobst zu verzichten, um das bei der Verbrennung von Flugbenzin anfallende CO2 einzusparen und nur das Obst zu essen, was saisonal und regional verfügbar ist. Das klimaschonende Leben wurde in der Debatte auch mehrmals eingefordert. Anstatt aber ganz auf die – auch auf dem Luftweg transportierten Früchte, wie z.B. Ananas, Papaya, Litschis oder Mangos verzichten zu müssen – sei ein Transport per Containerschiff vorzuziehen, da dieses im Vergleich zum Flugzeug deutlich weniger CO2 pro Kilogramm Obst verbrauche. Schließlich müsse man an die Obstbauern auf der ganzen Welt denken, welche wirtschaftlich vom Obstanbau abhängig seien und durch unseren Verzicht ihre Lebensgrundlage verlören.

Nach Ende jeder Debatte zog sich die Jury, bestehend aus Frau Devic, Frau Stolzenburg, Herrn Seidel und Herrn Wunderlich zur Beratung zurück. Die Debattierenden erhielten von der Jury eine Rückmeldung zu ihrer Debattierleistung und Tipps. Nach der zweiten Qualifikationsdebatte wurden die Siegerinnen gekürt: Louise Taistra belegte den 1. Platz und Zoe Toole den 2. Platz im Schulwettbewerb „Jugend debattiert“. Beide sind damit für den am 10. Februar in der Otto-Hahn-Schule Hanau stattfindenden Regionalwettbewerb qualifiziert! Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!

Ein herzlicher Dank geht an die tolle Arbeit der Lehrerjury, Frau Devic, Frau Stolzenburg, Herr Seidel und Herr Wunderlich!

Ebenso ein großes Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung bei der Gestaltung der Unterrichtsreihe und Durchführung des Schulwettbewerbs geht an die Kollegin Frau Oeding und Herrn Kröhnert!

Dem Förderverein der Lindenauschule gilt ein herzlicher Dank für die Hilfe bei der Finanzierung der Preise für die Siegerinnen!

Herrn Schott und Herrn Hof möchte ich ausdrücklich für die technische Unterstützung bei der Vorbereitung des Schulwettbewerbs danken!

Dass unsere Schule alljährlich Wettbewerbe wie „Jugend debattiert“ ausrichten und an den Wettbewerbsrunden teilnehmen kann, wäre ohne die beständige Bereitschaft unserer aktiven Lehrerschaft undenkbar. Deshalb möchte ich mich bereits im Vorfeld der nächsten Wettbewerbsrunde bei Herrn Ille und Herrn Seidel dafür bedanken, dass sie sich als Juroren im Regionalwettbewerb engagieren! Darüber hinaus ein herzlicher Dank an Frau Oeding, welche unsere beiden Siegerinnen an der Otto-Hahn-Schule am 10. Februar betreuen wird!

 

Sandra Hartmann

(Schulkoordinatorin „Jugend debattiert“)

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen