Mit einem beeindruckenden Programm hat die Lindenauschule Großauheim am 30. September 2025 erneut ihren jährlichen Umwelt- und Nachhaltigkeitstag begangen. Zahlreiche klassenübergreifende Projekte, die enge Zusammenarbeit mit langjährigen Kooperationspartnern sowie neue Impulse rund um die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen machten den Tag zu einem eindrucksvollen Beispiel dafür, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung lebendig gestaltet werden kann.
Einführung in die 17 Nachhaltigkeitsziele für den gesamten Jahrgang 6 und das Projekt „Wasserkreislauf“ des Umweltzentrums Hanau
Der Projekttag für Jahrgang 6 bildete den Auftakt zu einem neuen Baustein im Schulprogramm der Schule. Ziel war es, den jüngeren Schülerinnen und Schülern die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) auf altersgerechte und interaktive Weise näherzubringen. In Kleingruppen erarbeiteten sich die Lernenden die verschiedenen Ziele, stellten sie sich gegenseitig vor und überprüften anschließend, wie ihr eigenes Verhalten, aber auch das Engagement der Schule, bereits zu diesen Zielen beiträgt. Themen wie „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“, „Maßnahmen zum Klimaschutz“ oder „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ wurden anschaulich diskutiert.
„Wir möchten, dass unsere Lernenden früh verstehen, dass Nachhaltigkeit kein abstraktes Konzept ist, sondern ganz konkret mit dem persönlichen Alltag der Schülerinnen und Schüler zusammenhängt“, betonte David Haamel, Beauftragter für den Bereich Umweltschule an der Lindenauschule. Der Tag soll künftig fest im Jahresprogramm für den sechsten Jahrgang verankert werden.


Ein weiteres beliebtes Projekt für den Jahrgang 6 war der „Wasserkreislauf“, das in Kooperation mit dem Umweltzentrum Hanau unter der Leitung von Zoi Tsekoura stattfand. Die Lernenden bauten eigene Flaschengärten und konnten so den Weg des Wassers in der Natur praktisch nachvollziehen. Verdunstung, Kondensation und Niederschlag wurden nicht nur theoretisch besprochen, sondern selbst experimentell erlebbar gemacht.


Engagement für die Stadt, „Gemüseackerdemie“, Weltladen Großauheim und der Einsatz der Katinka-Platzhoff-Stiftung in Jahrgang 7
Zwei 7. Klassen waren wieder als „Hanauer Sauberkeitspaten“ unterwegs und leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Pflege des Stadtbilds. Seit vielen Jahren beteiligt sich die Lindenauschule an diesem städtischen Projekt, das Umweltbewusstsein mit aktivem Engagement verbindet.
Weitere 7. Klassen widmeten sich dem schuleigenen Acker mit dem Projekt der „Gemüseackerdemie“. Hier bereiteten die Lernenden die Beete auf den Herbst und Winter vor und lernten, welche ökologische Rolle beispielsweise Laub für den Bodenschutz spielt. So wurde Theorie direkt mit praxisnaher, saisonaler Arbeit verknüpft.
Ein Highlight war das Projekt des MINT-Zentrums der Stadt Hanau in Kooperation mit der Katinka-Platzhoff-Stiftung. Die Lernenden einer 7. Klasse sammelten zunächst Plastikmüll, den sie anschließend einschmolzen, um daraus neue Gegenstände zu fertigen. So erlebten sie hautnah, wie Upcycling und Kreislaufwirtschaft funktionieren – ein kreativer Zugang zu einem hochaktuellen Umweltthema.
Ebenfalls wurde der Weltladen in Hanau Großauheim von einer 7. Klasse besucht, um dessen Bedeutung zum Thema Nachhaltigkeit zu erörtern.
Wald, Zoo, Umweltzentrum und Fasanerie – außerschulische Lernorte, Apfelkelterei, Hochbeete und Klimafrühstück in Jahrgang 8 und den Intensivklassen
Eine 8. Klasse erkundete mit Unterstützung von HessenForst und einer Forstwirtschaftsstudentin den Hanauer Stadtwald. Im Mittelpunkt stand der Einfluss des Klimawandels auf lokale Ökosysteme: Baumarten, Wassermangel, Hitzeperioden – die Jugendlichen erlebten hautnah, wie sich Veränderungen auf den Wald auswirken und lernten die Fichte als sogenannten „Klimaverlierer“ kennen.
Andere Gruppen besuchten den Frankfurter Zoo und die Fasanerie Hanau. Beide Exkursionen standen unter dem Blickwinkel der 17 Nachhaltigkeitsziele. Die Lernenden erfuhren, wie Naturschutz, ökologische Gestaltung und Bildungsarbeit zusammenspielen, um Artenvielfalt langfristig zu sichern. Eine weitere 8. Klasse führte im Umweltzentrum das ein Projekt zum Thema „Fließgewässer“ durch, während eine andere 8. Klasse ein Klimafrühstück mit der Verbraucherzentrale Hessen erprobte.
Dank der Unterstützung der Kelterei Walther und des Rewe-Markts Wolfgang konnten am Nachhaltigkeitstag wieder zahlreiche Äpfel gesammelt und zu frischem Apfelsaft verarbeitet werden. Auch die schuleigenen Streuobstwiesen wurden abgeerntet. Eine 8. Klasse und eine Intensivklasse kelterten so schuleigenen Apfelsaft. Der Apfelsaft wird am Tag der offenen Tür verkauft – ein schönes Beispiel für gelebte regionale Wertschöpfung und nachhaltige Schulprojekte. Kommen Sie ihn gerne am 15.11.25 in der Lindenauschule probieren.
Eine weitere Intensivklasse beschäftigte sich mit den schuleigenen Hochbeeten und machte diese winterfest.
Jahrgang 9: Klimatag zum dritten Mal in Folge
Für die 9. Klassen stand der mittlerweile fest etablierte Klimatag auf dem Programm. Ziel dieses besonderen Angebots ist es, dass alle Lernenden der Lindenauschule am Ende ihrer Schullaufbahn ein vertieftes Verständnis für Ursachen, Folgen und Handlungsmöglichkeiten, bezogen auf das gesellschaftlich relevante Thema Klimawandel, erwerben. Der Tag begann mit einem interaktiven Impulsvortrag von Ute Busch vom Umweltzentrum Hanau, die die naturwissenschaftlichen und gesellschaftlichen Grundlagen des Klimawandels anschaulich erläuterte. Ergänzt wurde dieser Vortrag durch Phillip Engel, den Klima- und Anpassungsmanager der Stadt Hanau. Er machte in eindrucksvoller Weise deutlich, welche konkreten Auswirkungen der Klimawandel für die Region Hanau und sogar direkt für die Lindenauschule schon heute hat – von zunehmenden Hitzetagen bis hin zu veränderten Niederschlagsmustern. Damit wurde den Schülerinnen und Schülern klar: Klimawandel ist kein fernes Phänomen, sondern betrifft auch ihre unmittelbare Lebenswelt.
Im Anschluss konnten sich die Jugendlichen in verschiedene Workshops einwählen, die den Klimawandel aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. Externe Expertinnen und Experten bereicherten das Programm: Dr. Stephan Krätschmer vom Deutschen Wetterdienst leitete einen Workshop zur Klimatologie. Ute Busch bot ein vertiefendes Angebot des Umweltzentrums Hanau an. Die Verbraucherzentrale Hessen organisierte unter der Leitung von Stephanie Hartlieb ein Klimafrühstück, das bei den Schülerinnen und Schülern auf große Resonanz stieß. Auch die Hanauer Industrie war vertreten: Evonik führte einen Workshop durch und verdeutlichte, wie stark der Klimawandel auch industrielle Produktionsprozesse prägt und Innovationen erfordert. Darüber hinaus zeigten Lehrkräfte der Lindenauschule, wie Klimawandel interdisziplinär betrachtet werden kann. In Workshops aus den Fächern Deutsch, Mathematik, Biologie, Chemie und Gesellschaftslehre eröffneten sie unterschiedliche Zugänge – von Datenanalysen über sprachliche Diskurse bis hin zu naturwissenschaftlichen Experimenten.
Foto: privat
v.l.n.r.:Hr. Bhat (Evonik), Hr. Böss (Evonik), Hr. Song (Evonik), Fr. Busch (Umweltzentrum Hanau), Fr. Devic (Fachbereichsleitung III Lindenauschule), Hr. Haamel (Umweltschulebeauftragter Lindenauschule), Hr. Dr. Krätschmer (Deutscher Wetterdienst), Hr. Engel (Klimaanpassungsmanager der Stadt Hanau, Hr. Dr. Alig (Schulleiter Lindenauschule)
Jahrgang 11: Wissenschaft trifft Nachhaltigkeit
Auch die Oberstufe war aktiv: Zwei 11. Klassen besuchten das Senckenbergmuseum in Frankfurt und beschäftigten sich dort mit evolutionären Entwicklungen und den Spuren des Klimawandels in geologischen Zeiträumen. Eine weitere Klasse erkundete den Palmengarten, um ökologische Zusammenhänge zwischen Klima- und Umgebungsfaktoren besser zu verstehen. Ebenfalls war eine 11. Klasse im Wald und untersuchte dort die Folgen des Klimawandels.
Nachhaltigkeit erlebbar machen – gemeinsam mit starken Partnern
Der Umwelt- und Nachhaltigkeitstag 2025 zeigte erneut, wie breit und tief das Engagement der Lindenauschule in diesem Bereich ist. Durch die enge Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Umweltzentrum Hanau, HessenForst, dem MINT-Zentrum, der Stadt Hanau, dem Deutschen Wetterdienst, Evonik und vielen weiteren Akteuren gelingt es der Schule, Nachhaltigkeit nicht nur zu thematisieren, sondern konkret erfahrbar zu machen.
„Wir möchten, dass unsere Lernenden verstehen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort ist, sondern ein aktives, gemeinschaftliches Handeln erfordert, in der Schule, in der Stadt und darüber hinaus“, betonte die Leiterin für den Fachbereich III Katrin Devic.
Mit diesem besonderen Projekttag setzt die Lindenauschule ein sichtbares Zeichen für gelebten Umwelt- und Klimaschutz – und macht deutlich, dass Bildung ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft ist.
David Haamel