Am Donnerstag, d. 01.03.18 fand an der Lindenauschule eine Pressekonferenz zur Ausstellung „Von Hoffnung, Angst und Hunger – Großauheim im Ersten Weltkrieg“ statt, die über den Stand des Projektes und die weitere Planung informierte.
Studienleiter Ingo Wintermeyer begrüßte die Gäste stellvertretend für die Schulgemeinde der Lindenauschule. Es waren neben Vertretern der Hanauer Presse Herr Martin Hoppe, Fachbereichsleiter für Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau, Herr Hubert Wenzel vom Partnerschaftskomitee Großauheim, Herr Dr. Bertold Picard vom Heimat- und Geschichtsverein Großauheim und Frau Beate Hofmann vom Museum Großauheim gekommen. Für die Schulgemeinde der Lindenauschule waren Herr Saliger, Geschichtslehrer und Leiter des Projektes und beteiligte Schülerinnen und Schüler anwesend.
Herr Wintermeyer betonte die Wichtigkeit des Projektes. Da die Zeitzeugen ausstürben, sei es wichtig, individualisierte Quellen und regionale Bezüge zu untersuchen und den jungen Menschen auf diese Art einen Einblick in die Schrecken des ersten modernen Krieges zu ermöglichen, um Erinnerung und Reflektion zu gewährleisten.
Auch die Ausweitung des Projekts über die Fächergrenzen des Geschichtsunterrichtes in den Kunst- und Fremdsprachenunterricht und über die deutschen Landesgrenzen hinaus wurde als sehr positiv bewertet.
Herr Hoppe erinnerte an das Zustandekommen des Projektes vor fünf Jahren, als Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte sich auf sehr persönliche Art mit Feldpostbriefen eines Großauheimer Soldaten beschäftigt hatten. Damals sei er von Kritikern gefragt worden, was denn eine Ausstellung über den Ersten Weltkrieg noch Neues zu erzählen habe. Es sei doch alles gesagt. Für Martin Hoppe stand damals wie heute jedoch fest, dass jede Generation den Spuren nachgehen muss, jede Generation neue Fragen stellen und neue Antworten für sich finden muss.
Dass dieses Projekt unterstützungswürdig ist, so Hoppe, habe auch die Europäische Kommission entschieden, was für die Qualität der Arbeit spreche.
Herr Sebastian Saliger informierte anschließend über die weiteren Aktivitäten: Die Ausstellung soll in Kürze in Conflans gezeigt werden und wird momentan von Schülerinnen und Schülern eines Wahl-Pflicht-Kurses unter Leitung von Herrn Saliger vorbereitet. Er hob hervor, dass es sich hierbei um ein Projekt handelt, an dem vier Länder beteiligt sind: neben Deutschland (Hanau) und Frankreich (Conflans) auch Großbritannien (Ramsgate) und Belgien (Chimay). Dementsprechend arbeiten Schülerinnen und Schüler dieser vier Nationen am Thema und bereiten gemeinsam die Fortführung des Projektes vor.
Im Folgenden hatten die Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule das Wort. Sie schilderten, was an diesem Projekt für sie besonders gewesen sei und welche Erkenntnisse sie gewonnen hätten. So sei es eine Herausforderung gewesen, Sütterlin zu lernen, für das Lesen der Quellen und einen authentischen Zugang zum Thema sei es aber erforderlich gewesen. Dass nicht das Schicksal der Soldaten im Allgemeinen Thema gewesen sei, sondern eines Großauheimers, des Soldaten Fritz Adelmann, den sie anhand des Briefwechsels mit seiner Mutter kennengelernt hätten, wäre etwas ganz Besonderes gewesen. Man sei dabei gewesen und habe mitfühlen können.
Die gesamte Schulgemeinde der Lindenauschule bedankt sich bei Herrn Saliger und allen beteiligten Schülerinnen und Schülern für das Engagement, das sie in dieses Projekt investiert haben und das diese Ausstellung zu etwas ganz Besonderem gemacht hat.