Wunderkerzen für den Gemeinsinn

Wunderkerzen für den Gemeinsinn

Am Mittwoch, dem 01. Februar 2023, fand im Klausurraum der Lindenauschule der diesjährige schulische Debattierwettbewerb der 11ten Klassen statt. Alle Lernende der Jahrgangsstufe 11 waren eingeladen, den beiden Qualifikationsdebatten beizuwohnen.

Der Schulwettbewerb bildet den alljährlichen Abschluss der fächerübergreifenden Unterrichtsreihe in den Fächern Deutsch und POWI der 11ten Klassen. Alle Schülerinnen und Schüler dieser Jahrgangsstufe haben sich in den letzten Wochen in der Kunst des Debattierens geübt und nun galt es, aus den vier Klassenbesten die beiden stärksten Debattierenden herauszufinden, welche sich mit dem Schulausscheid für die nächste Runde des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ qualifizieren.

Für die Debattierenden ist der Schulwettbewerb eine besonders aufregende Veranstaltung, schließlich wenden sie vor großem Publikum eine gerade erst neu erlernte Fähigkeit an. Nicht allen war klar, dass sie antreten werden, denn auch in diesem Jahr konnten aufgrund von Krankheit nicht alle Klassensieger den Wettbewerb bestreiten. Deshalb gebührt den mutigen Debattanten im Schulwettbewerb ein besonderes Lob und Anerkennung für ihren Einsatz!

Das Publikum lauschte gespannt den Debatten und fieberte mit den Vertreterinnen und Vertretern der eigenen Klasse im Wettbewerb mit, beim gespannten Warten auf die Juryentscheidungen wurden die Debattierenden gut betreut und umsorgt.

Gut unterstützt von ihren Mitschülerinnen und -schüler gingen Emily Giles-Ladd für die 11A, Yigit Hasanalioglu für die 11B, Ilayda Funck für die 11C und Yans Hirmiz Younes für die 11D in den Wettstreit.

In der ersten Debatte war die Frage Soll in Deutschland eine Soziale Pflichtzeit eingeführt werden? kontrovers zu beleuchten. In dieser Debatte wurde entlang der Gegensätze von Gemeinsinn versus Zwang argumentiert. Der Maßnahmenvorschlag der Pro Position bestand darin, eine Soziale Pflichtzeit für 1 Jahr verbindlich einzuführen und dafür den Artikel 12 des Grundgesetzes zu ändern. Als Begründungen für die Soziale Pflichtzeit wurden angeführt, dass der Gemeinsinn in der Gesellschaft gestärkt würde, dass Jugendliche auf diese Weise der Gesellschaft etwas zurückgeben könnten und dass der bestehende Mangel an Pflegekräften, der in den kommenden Jahren auf 200 000 bis 500 000 Personen allein in Deutschland anwachse, kompensiert werden könne und müsse. Dem wurde von den Vertreterinnen und Vertretern der Kontra Position entgegengehalten, dass durch das Soziale Pflichtjahr vor allem kostengünstige Arbeitskräfte geschaffen würden, was gerade in der Pflegebranche nicht zu einer besseren Bezahlung der Fachkräfte führte. Zudem seien die Jugendlichen heute bereits durch die Schule sehr gestresst, so dass eine Soziale Pflichtzeit vor allem die Stresserkrankungen und die Zahl an Burnouts erhöhte.

In der zweiten Debatte drehte sich alles um die Frage: Soll privates Silvester-Feuerwerk verboten werden?

Der Vorschlag der Pro Seite bestand darin, privates Silvester-Feuerwerk zu verbieten und es durch ein öffentlich veranstaltetes Feuerwerk auf dem Marktplatz von Städten zu ersetzen. Diese Position wurde von den Argumenten gestützt: dass es viel zu viele Unfälle beim Gebrauch von Feuerwerk gebe, so dass die Notaufnahmen überlastet würden. Die Tiere könnten durch Begrenzung auf öffentliche Feuerwerke besser geschützt werden. Die hohe Feinstaubbelastung an Silvester könne auf diese Weise reduziert werden. Ein Umstieg auf Tischfeuerwerke oder Wunderkerzen sei weniger gefährlich und dem Gedanken von Silvester könne trotzdem Ausdruck verliehen werden. Die Vertreter der Kontra Position setzten diesen Argumenten entgegen, dass das Feuerwerk zu Silvester eine Tradition sei, die allein in Deutschland bis ins Jahr 1506 zurückverfolgt werden könne. Da Knallen und Böllern Spaß mache, bringe ein Verbot nichts, sondern die Menschen würden sich Feuerwerk aus dem Ausland beschaffen. Zudem verlöre der Staat durch den Wegfall des Verkaufs von Feuerwerk bis zu 6 Mio. Euro an Steuereinnahmen jedes Jahr. Zudem würde an Karneval viel mehr Müll anfallen als an Silvester. Wichtig zu bedenken sei ebenfalls, dass die Branche der Pyrotechnik gefährdet würde und damit die dort tätigen Arbeitskräfte von der Arbeitslosigkeit bedroht würden.

Nach Ende jeder Debatte zog sich die Jury, bestehend aus Frau Werner, Herr Noe, Herr Kröhnert und Frau Oeding, zur Beratung zurück. Die Debattierenden erhielten von der Jury eine Rückmeldung zu ihrer Debattierleistung sowie Tipps. Die Jury ließ in diesem Wettbewerbsjahr lange auf sich warten. Es sei in diesem Jahr ein enges Kopf-an-Kopf Rennen gewesen, so dass sich die Jury länger beraten musste. Nach der zweiten Qualifikationsdebatte wurden die Siegerinnen gekürt: Emily Gieles-Ladd belegte den 1. Platz und Yigit Hasanalioglu den 2. Platz im Schulwettbewerb „Jugend debattiert“. Beide sind damit für den am 09. Februar in der Otto-Hahn-Schule Hanau stattfindenden Regionalwettbewerb qualifiziert! Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!

Ein herzlicher Dank geht an die Arbeit der Lehrerjury, die eine besondere Herausforderung war. Ebenso ein großes Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung bei der Gestaltung der Unterrichtsreihe und Durchführung des Schulwettbewerbs geht an die Kollegen Herr Bodtke, Herr Haamel und Frau Mioc!

Dem Förderverein der Lindenauschule gilt ein herzlicher Dank für die Hilfe bei der Finanzierung der Preise für die Siegerinnen und Sieger!

Herrn Hof möchte ich ausdrücklich für die technische Unterstützung bei der Vorbereitung des Schulwettbewerbs danken!

Dass unsere Schule alljährlich Wettbewerbe wie „Jugend debattiert“ ausrichten und an den Wettbewerbsrunden teilnehmen kann, wäre ohne die beständige Bereitschaft unserer aktiven Lehrerschaft undenkbar. Deshalb möchte ich mich bereits im Vorfeld der nächsten Wettbewerbsrunde bei Herrn Ille dafür bedanken, dass er sich als Juror im Regionalwettbewerb engagiert! Darüber hinaus ein herzlicher Dank an Frau Mioc und Louis Gottwald, welche unsere beiden Sieger an der Otto-Hahn-Schule am 09.02.23 betreuen werden!

 

Sandra Hartmann (Schulkoordinatorin „Jugend debattiert“)

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen