Lindenauschule nimmt an europaweiter Untersuchung der Fließgewässer teil

Lindenauschule nimmt an europaweiter Untersuchung der Fließgewässer teil

Dem Plastik auf der Spur sind in Zukunft auch die Schüler:innen der Lindenauschule. In Zusammenarbeit mit  dem Bundesbildungsministerium sind teilnehmende Schulen bis zum 30.06.2022 aufgerufen, das nahegelegene Fließgewässer auf Mikroplastikteilchen zu untersuchen. Die Ergebnisse der Citizen-Science-Studie „Plastic Pirates – Go Europe!“ werden u.a. auf einer Deutschlandkarte eingetragen und geben eine direkte Auskunft über die Kontamination von Mikroplastik in den Fließgewässern europäischer Flüsse. Darüber hinaus findet die Studie auch in weiteren Ländern des europäischen Auslandes statt, sodass das Bewusstsein um die Problematik von Plastik in ganz Europa geschärft wird.

Erst kürzlich haben Forscher Mikroplastik im menschlichen Blut in einer Studie, die im März 2022 im Fachmagazin Environment International erschienen ist, nachgewiesen. Mittlerweile gibt es keinen Ort auf der Erde, der sicher frei von Plastik ist, selbst an den entlegensten Orten der Welt, an denen zuvor noch nie Menschen gewesen waren, lässt sich Mikroplastik durch die Verbreitung über den Weg des Wassers nachweisen.

Plastik kann nicht einfach wieder verschwinden, aber es kann kleiner werden, sodass das menschliche Auge es nicht mehr sehen kann: Im Wasser sorgt die Kraft der Wellen und Strömungen sowie die Sonneneinstrahlung dafür, dass große Plastikteile in immer kleinere Fragmente zerbrechen. Diese kleinen Plastikteile werden je nach Größe Mikroplastik oder Nanoplastik genannt.

Das Problem an Mikroplastik ist, dass es in höherer Konzentration Entzündungen verursacht und somit krank machen kann, wie Forscher an Muscheln schon nachgewiesen haben. Ebenso steht Plastik auch im Verdacht, ein Auslöser für sogenannte Kreidezähne bei Kindern und Jugendlichen zu sein. Mit dem Wissen, welche Schäden Plastik im Organismus anrichten kann, lassen sich die Schäden für ganze Ökosysteme momentan nur abschätzen, zumal die Plastikmasse in unserer Welt tagtäglich zunimmt, da auch die Möglichkeit des Abbaus von Plastik bisher nur in Ansätzen bekannt ist und die Verwendung vieler verschiedener Kunststofftypen ein Recycling erschwert.

Inwiefern der Main vor den Türen der Lindenauschule von Mikroplastik belastet ist, wird die Untersuchung zeigen – unabhängig vom Ergebnis ist das Thema jedenfalls schon im Ökologie- und Chemieunterricht angekommen. Weitere Infos folgen.

David Haamel

Pastoralassistent Niklas Beck in der letzten Ausbildungsphase an der Lindenauschule

Seit vielen Jahren kooperiert die Lindenauschule im Rahmen der Ausbildung von Pastoralassistenten mit der katholischen Pfarrei St. Klara und Franziskus in Hanau.

Aktuell verbringt Herr Niklas Beck ein Jahr bei uns an der Schule und wird dort von Lehrkräften aus dem Fach Katholische Religion betreut und begleitet. Er unterstützt die Schule im Bereich pastoraler Arbeit und ist Bindeglied zwischen Schule und Gemeinde. Wie schon seine Vorgänger, hilft er zum Beispiel bei der Organisation und Gestaltung unserer Schulgottesdienste sowie bei caritativen Projekten mit. Außerdem unterrichtet er auch Lerngruppen in der Schule.

Parallel dazu wird Herr Beck an den Kirchorten in Großauheim und Großkrotzenburg ausgebildet und ist dort ebenfalls in der pastoralen Arbeit aktiv.

Die Fachschaft Religion/Ethik wünscht Herrn Niklas Beck für die weitere Zeit seiner Ausbildung VIEL ERFOLG!

Neuer Schaukasten vor dem Schulseelsorgeraum

Neuer Schaukasten vor dem Schulseelsorgeraum

Das Bistum Fulda unterstützt die Lindenauschule mit einem kleinen Etat, da an der Schule  Pastoralassistenten betreut und ausgebildet werden. Diese Mittel kommen in der Regel für caritative Unterrichtsprojekte zum Einsatz. Von einem Teil dieses Budgets wurde vor kurzem ein Schaukasten gekauft und vor dem Schulseelsorgeraum angebracht. Der Kasten soll über die Zusammenarbeit zwischen Schule und Gemeinde informieren und über gemeinsame Projekte berichten.

 

Steffen Schleicher

Großauheim barrierefrei?

Großauheim barrierefrei?

Die Zehntklässler des Wahlpflichtkurses „Jung trifft/hilft Alt“ haben in den vergangenen Wochen viel über das Älterwerden gelernt und unter anderem auch am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, im Alter oder mit gesundheitlichen Einschränkungen den Alltag zu bestreiten. Nun erkundeten sie Großauheim noch einmal ganz neu und schauten, mit welchen Hindernissen ältere Menschen und/oder Menschen mit Behinderung im Stadtteil konfrontiert sind – kurz: sie untersuchten,  inwiefern Großauheim „barrierefrei“ ist.

Dazu teilten sich die Jugendlichen in Kleingruppen auf und nahmen die zuvor festgelegten Bereiche gründlich unter die Lupe. Alle Details wurden mit Fotos dokumentiert, Verbesserungsvorschläge entwickelt und schließlich PowerPoint-Präsentationen erstellt.

Ihre Ergebnisse präsentierten die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer schulischen Veranstaltung. Dabei waren der Ortsvorsteher von Großauheim/Wolfgang, Reiner Dunkel, einige Mitarbeiter des Sozialverbands VdK (Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrenter Deutschlands e.V., seit vergangenem Schuljahr fester Kooperationspartner der Lindenauschule) sowie Gert Schulz, Referent für Inklusion beim Deutschen Schachbund, anwesend. Gert Schulz ist selbst sehbeeinträchtigt und informierte im Anschluss an die Vorträge der Schülerinnen und Schüler aus eigener Erfahrung über die alltäglichen Herausforderungen von sehbehinderten Menschen, insbesondere im Straßen-verkehr.

Die Präsentationen und die anschließenden Diskussionen über die Barrierefreiheit machten deutlich, dass es durchaus noch Verbesserungsbedarf im Stadtteil gibt. So ist beispielsweise der Signalton bei den Ampelanlagen an Kreuzungen und Überwegen zu leise und kaum wahrnehmbar. Für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder mit Sehbeeinträchtigung gibt es auf Gehwegen, Straßen und öffentlichen Plätzen ebenfalls jede Menge Hindernisse.

Positiv bewerteten die Zehntklässler die Behindertenfreundlichkeit des neuen Rochusplatzes, der sowohl von Körperbehinderten als auch von sehbeeinträchtigten Menschen gut genutzt werden kann.

Die Ausführungen der Jugendlichen kamen bei Ortsvorsteher Dunkel als auch bei den Mitgliedern des VdK sehr gut an. Letztere lobten ihr Engagement und ihr kritisches Auge für die Missstände und notierten sich die angesprochenen Punkte. Schon ist ein weiteres Treffen geplant, um an der Beseitigung der genannten Mängel zu arbeiten.

Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, dass das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule im Bereich der Inklusion, d.h. für die gesellschaftliche Einbeziehung aller Menschen im Stadtteil, einen großen Beitrag leistet.

Steffen Schleicher

Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule zu Besuch im Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard in Hanau

Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule zu Besuch im Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard in Hanau

Die Kooperation der Großauheimer Lindenauschule mit der Vereinten Martin Luther + Althanauer Hospital Stiftung Hanau geht weiter. So besuchten Zehntklässler des Wahlpflichtkurses „Jung trifft/hilft Alt“ das Altenhilfezentrum Bernhard Eberhard in Hanau. Die Leiterin der Einrichtung, Karina Feldmann, informierte den Kurs über die Kurz- und stationäre Langzeitpflege und führte die Jugendlichen durch Gruppenräume, Wohn- sowie Aufenthaltsbereiche. Sogar den „Therapiehund“, der den Bewohnerinnen und Bewohnern tagtäglich Gesellschaft leistet, lernten die Schülerinnen und Schüler kennen.

In einem anschließenden Treffen zeigten die Zehntklässler den älteren Herrschaften eigens aufgenommene Fotografien zum Thema Demenz. Birgit Streich, die Leiterin der Sozialen Betreuung, moderierte die Betrachtung und Kommentierung der mitgebrachten Fotos. Dabei berichteten insbesondere die älteren Bewohnerinnen und Bewohner über ihre Erfahrungen mit der Demenz-Erkrankung. Aber auch der Alltag in der Einrichtung sowie Freizeit und Schule im Wandel der Zeit waren Themen des gemeinsamen Gespräches. In der Folge kam es zu einem regen Gedankenaustausch, wobei sich Alt und Jung hierzu ihre Geschichten und Anekdoten erzählten.

Beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen im benachbarten Luther Bistro & Catering konnten sich die Jugendlichen über das Erlebte austauschen.

Abgerundet wurde dieser erlebnisreiche Tag durch ein Gespräch mit den Pflegekräften des Altenhilfezentrums. Danach verabschiedeten sich die Lindenauschüler mit vielen neuen Eindrücken von der Einrichtung –  auf weitere Treffen und Aktionen mit der Martin Luther Stiftung freuen sie sich schon jetzt.

 

Steffen Schleicher

Erstmalig Abitur-Andacht an der Lindenauschule

Erstmalig Abitur-Andacht an der Lindenauschule

Am vergangenen Donnerstag, dem 31. März, fand im Forum der Integrierten Gesamtschule in Großauheim für die Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs zum ersten Mal eine Abitur-Andacht statt. Gemeinsam wurde innegehalten und an die zurückliegende Schulzeit gedacht.

Geleitet wurde die Andacht von Schulpfarrer Eckhard Kleppe, der den angehenden Abiturientinnen und Abiturienten Glück und Segen für ihren weiteren Lebensweg wünschte. Auch aus dem Matthäusevangelium wurde gelesen. So nahm Pastoralassistent Niklas Beck die Geschichte von der Sturmstillung Jesu zum Anlass, den Schülerinnen und Schülern Mut zuzusprechen. Mut, sich selbst etwas zuzutrauen sowie Mut, die Hilfe anderer anzunehmen. Es sei wichtig, auf sich und seine Fähigkeiten zu vertrauen, um in stürmischen Zeiten wie die der Abiturvorbereitung zu bestehen.

In den von den Lehrkräften vorgetragenen Fürbitten wurden Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft der Schule sowie für eine glückliche Zukunft eines jedes Einzelnen zum Ausdruck gebracht.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung mit Beiträgen der Lehrkräfte Alejandro Veciana, Miriam Ehnert (Gesang), Sebastian Saliger und Uli Zahn.

Nach diesem Moment der Ruhe widmeten sich die Abiturientinnen und Abiturienten wieder den letzten Vorbereitungen für die anstehenden Prüfungen.

Julia Völker

Sozialverband VdK ist neuer Kooperationspartner an der Lindenauschule

Sozialverband VdK ist neuer Kooperationspartner an der Lindenauschule

Der Sozialverband VdK (Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrenter Deutschlands e.V.) ist seit dem vergangenen Schuljahr ein fester Kooperationspartner der Lindenauschule in Hanau-Großauheim.

Am Donnerstag, dem 17. März 2022, ermöglichte der Verein den Zehntklässlerinnen und Zehntklässlern des Wahlpflichtkurses „Jung trifft / hilft Alt“ eine ganz besondere Erfahrung.

In der Mehrzweckhalle der Integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe durften sie in Kleingruppen von bis zu 5 Personen an einem „Sensibilisierungsparcours“ teilnehmen.

Im Rahmen dieses neuen Projektes mit dem VdK konnten sich die Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Stationen in die Situation älterer und behinderter Menschen hineinversetzen und am eigenen Leib erfahren, wie Menschen mit Einschränkungen ihren Alltag meistern müssen – eine ganz neue Erfahrung für die Jugendlichen.

So konnten sie unter anderem mit einem Rollstuhl fahren, einen Rollator benutzen, die Blindenschrift kennenlernen oder mit eingeschränktem Sehvermögen einem veränderten Lebensgefühl nachspüren. Mit Rat und Tat zur Seite standen ihnen auch Personen, die selbst von einer Beeinträchtigung betroffen sind.

Außerdem durften die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler einen Alterssimulationsanzug tragen, der aufgrund seiner Beschaffenheit sowie seines Gewichtes alters- und gesundheitsbedingte Veränderungen simuliert. Beim Anziehen des mehrteiligen Anzuges, der auch eine Halskrause umfasst, halfen Mitarbeiter des VdK den Schülerinnen und Schülern. Spätestens beim Laufen und Treppensteigen merkten die Jugendlichen dann sehr schnell, wie sich das Körpergefühl verändert und die Mobilität stark eingeschränkt ist. „Ich habe mich ein bisschen wie gelähmt gefühlt“, stellt einer der Schüler fest. Und ein anderer ergänzt: „Gut zu wissen, dass man das wieder ausziehen kann. Jetzt bin ich richtig erleichtert.“ Den Alterssimulationsanzug konnten die Schülerinnen und Schüler wieder ablegen, die gesammelten Erfahrungen werden sie aber so schnell nicht vergessen.

Der Sensibilisierungsparcours des VdK war ein voller Erfolg – er schärfte den Blick der Jugendlichen für die alltäglichen Herausforderungen älterer und behinderter Menschen und regte zum Nachdenken an. „Ich werde Ältere oder Menschen mit Beeinträchtigung von nun an anders wahrnehmen“, resümierte eine Schülerin. Und darauf kommt es doch an: das eigene Verhalten zu reflektieren und zu überlegen, was man selbst dazu beitragen kann, allen Menschen eine selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.

Julia Völker

Lindenauschule stellt „Ukraine-Banner“ auf

Lindenauschule stellt „Ukraine-Banner“ auf

Die furchtbaren Ereignisse in der Ukraine haben die Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule in Hanau-Großauheim in den letzten Wochen aktiv werden lassen.

In einer gemeinsamen Aktion erstellte die Schulgemeinde unter anderem ein großes Banner mit einem PEACE-Zeichen aus Herzen, Sternen und Friedenstauben. Jeder „Lindenauer“ konnte ein Symbol seiner Wahl ausschneiden und auf das Banner kleben – insgesamt haben mehr als 1100 Personen, sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte, mitgemacht! Am Freitagabend setzte dann die Großauheimer Gesamtschule mit diesem „Ukraine-Banner“ in der Hanauer Innenstadt ein sichtbares Zeichen für den Frieden. Zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte nahmen an der Solidaritätskundgebung teil und stellten das Banner sogar dem Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky vor.

Am Freitag, dem 18. März 2022, wurde das „Ukraine-Banner“ dann gut sichtbar an der Großauheimer Kreuzung Waldstraße / Auheimer Straße platziert, sodass möglichst viele Menschen es sehen können. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8c sowie ihre Klassenlehrerin Vildan Colak, freuten sich über hochrangigen Besuch: So waren Beate Funck, die Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Hanau, Reiner Dunkel, der Ortsvorsteher von Großauheim/Wolfgang sowie Wolfgang Schaffert, Stadtverordneter, vor Ort und lobten das Engagement der Schülerinnen und Schüler

Das „Ukraine-Banner“ der Lindenauschule – ein stiller Protest gegen den Krieg und ein sichtbares Zeichen der Schulgemeinde für den Frieden in diesen schweren Zeiten.

Julia Völker

 

Sauberkeitspaten der Lindenauschule

Sauberkeitspaten der Lindenauschule

Auch in pandemischen Zeiten waren die Sauberkeitspaten der Lindenauschule wieder unterwegs. Unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen säuberten dieses Mal die Schülerinnen und Schüler der Klasse 5a (Frau Buschjost) Teile der Waldsiedlung im Hanauer Stadtteil Großauheim.

Die Lindenauschule trägt den Titel „Umweltschule“ – deshalb sind die Sauberkeitspaten ein fester Bestandteil dieses Konzeptes. In regelmäßigen Abständen werden verschiedene Gebiete rund um die Schule durch die Schülerinnen und Schüler von Müll befreit. Dieses Mal wurden die Fünftklässler im Lindenaupark und auf dem Parkplatz rund um die Großsporthalle aktiv. Seit einiger Zeit gibt es hier eine Kooperation zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Grünflächenamtes und der Schule. Und ganz wichtig dabei: Die Abfallentsorgung der Stadt Hanau unterstützt die fleißigen Schülerinnen und Schüler mit Müllzangen, Mülltüten und Handschuhen bei ihrer Arbeit.

Gerade in Zeiten von Umweltverschmutzung und Artensterben ist es der Schule ein Anliegen, ein Zeichen für den Natur- und Umweltschutz zu setzen.

Steffen Schleicher

Implementierung der Modellkompetenzförderung im unterrichtlichen Kontext

Implementierung der Modellkompetenzförderung im unterrichtlichen Kontext

Die Förderung der Modellkompetenz findet an der Lindenauschule in allen Bereichen naturwissenschaftlichen Arbeitens statt. Die Bedeutung der Modellkompetenz für die Erkenntnisgewinnung und damit auch für den naturwissenschaftlichen Bereich, macht folgendes Beispiel deutlich, das aus der Forschung um das Membranmodell stammt:

Gorter und Grendel entwickelten 1925 mit ihrem Membranmodell zur Lipiddoppelschicht revolutionäre Hypothesen zum Aufbau der Biomembran, die die Grundlage bildeten, um diese kommunizierten Vorstellungen mithilfe von anderen Wissenschaftlern weiterzuentwickeln. Mittlerweile findet sich dieses Modell in allen gängigen Biologiebüchern zum Aufbau von Membranen, um zu zeigen, wie sich die Vorstellungen zum heute bekannten fluid-mosaic-Modell entwickelten. Dass die Daten, die die Grundlage für das Modell lieferten, aus fehlerhaften Annahmen über das Original entstanden sind, wird stattdessen selten erwähnt: Gorter und Grendel sind davon ausgegangen, dass die Lipidmenge der Membran im Verhältnis zur doppelten Oberfläche stehe und somit schlussfolgerten sie, dass die Membran aus einer Lipiddoppelschicht bestehe. Dass sie sich bei der Berechnung der Lipidmenge allerdings vertan hatten, wurde erst 30 Jahre nach der Entwicklung des Modells zur Lipiddoppelschicht entdeckt, als der Versuch wiederholt wurde.

Das Beispiel verdeutlicht gut, welche Bedeutung Modelle für die Forschung und für die Erkenntnisgewinnung besitzen: Gorter und Grendel sammelten auf der Grundlage von Experimenten Daten zu einem Original, die sie als Hypothese in Form eines Modells zur Überprüfung des Originals in einen Gesamtzusammenhang gebracht haben. Durch ihre Modellierung zum Lipiddoppelschichtmodell konnten andere Wissenschaftler an ihren Gedanken teilhaben, sodass diese im weiteren Verlauf der Membranmodellation weiterentwickelt wurden.

Für den unterrichtlichen Kontext bedeutet dies, dass Schüler:innen an Modellen den Gang der Erkenntnisgewinnung erfahren können und es befähigt sie gezielt Erkenntnisse zu gewinnen und dabei kritisch mit ihnen umzugehen. Das Wissen über Modelle, die Modellkompetenz, ist als Tür-Öffner zum Wissenschaftsverständnis zu verstehen, da es zu erkenntnisorientierten Denkweisen führt und die Grundlage eines guten Schulabschlusses bereitet.

Der naturwissenschaftliche Unterricht der Lindenauschule bietet vielerlei Möglichkeiten für Schüler:innen, über Modelle nachzudenken, zu arbeiten und an ihnen Erkenntnisse zu erzielen. Im Folgenden finden Sie Beispiele von Modellarbeit im unterrichtlichen Kontext, der zur Förderung der Modellkompetenz beiträgt. Die angeführten Beispiele entstammen sowohl aus der Sekundarstufe I (Zellmodell) als auch aus der Sekundarstufe II (Neuronenmodelle, Video: Erregungsleitung an der cholinergen Synapse, Video: Verlauf der Mitose).

David Haamel

 

 

 

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