Auch in diesem Jahr setzte die Lindenauschule in Großauheim ein beeindruckendes Zeichen für den Umwelt- und Klimaschutz. Mit ihrem jährlich stattfindenden Umwelt- und Nachhaltigkeitstag bringt die zertifizierte Umweltschule das Thema Nachhaltigkeit in greifbare Nähe und zeigt Lernenden wie auch der Öffentlichkeit, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist. Der Projekttag am 9. Oktober gab den Lernenden die Möglichkeit, in verschiedenen Projekten hautnah Erfahrungen zu sammeln und innovative Lösungen für die Umwelt zu entdecken.
Foto von links: Dr. Hermann Alig (Schulleiter Lindenauschule), David Haamel (Beauftragter Umweltschule Lindenauschule, Katrin Devic (Fachbereichsleiterin III Lindenauschule), Michael Gross (Evonik), Dr. Krätschmer (Deutscher Wetterdienst), Phillip Engel (Klimaanpassungsmanager Stadt Hanau), Prof. Dr. Dannenmann (Hochschule Rhein-Main)
Ein Absolutes Highlight des Tages war der nun schon zum zweiten Mal stattfindende Klimatag für den Jahrgang 9 der Lindenauschule. Dieses Angebot soll sicherstellen, dass alle Lernenden der Lindenauschule vor dem Verlassen der Schule über das sehr bedeutsame und gesellschaftsrelevante Thema Klima der Zukunft informiert sind und darüber hinaus die Möglichkeit haben, Maßnahmen für den Klimaschutz besser zu verstehen. Der Tag startete mit einem interessanten Impulsvortrag zum Thema Klimawandel durch Phillip Engel, den Klimaanpassungsmanager der Stadt Hanau. In seinem Vortrag ging Engel auf die Klimaveränderungen in den letzten Jahren, deren Gründe und Konsequenzen ein. Außerdem wurden Ideen vorgestellt, wie die Lernenden selbst mit ihrem eigenen Verhalten einen positiven Einfluss auf den Klimawandel erreichen könnten. Im Anschluss konnten sich die Lernenden in verschiedene Workshops zum Thema Klimawandel einwählen. Mit dabei waren Workshops zum Thema Bioinformatik, mit dem Referenten Prof. Dr. Dannenmann von der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden, Klimatologie, mit dem Referenten Dr. Krätschmer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach, Nachhaltigkeit in der Industrie, mit dem Referenten Gross von Evonik Industries aus Hanau, ebenfalls unterstützte die Verbraucherzentrale Hessen das Workshopangebot der Schule mit einem Klimafrühstück. Darüber hinaus gaben auch Lehrende Workshops zum Thema Klimawandel aus der Fachperspektive von Deutsch, Mathe, Gesellschaftslehre, Biologie und Physik. Insgesamt schaffte es die Schule zum wiederholten Male, ein breites und qualitativ hochwertiges Angebot für ihre Schülerinnen und Schüler auf die Beine zu stellen. Der Abschluss des Klimatages bildete ein Gallery-Walk, in dem sich die Lernenden untereinander über ihre verschiedenen Workshops austauschen konnten.
Auch für die restlichen Jahrgänge stellte die Schule ein vielseitiges und interessantes Angebot zusammen.
Besonders spannend war das Projekt „Wasserkreislauf“, bei dem die Lernenden ihren eigenen Wasserkreislauf bauen und dessen Abläufe verstehen konnten und in Kooperation mit dem Umweltzentrum Hanau durchgeführt wurde. Mit einfachen Materialien schufen die Lernenden ein Modell, das verdeutlicht, wie Wasser durch Verdunstung und Kondensation kontinuierlich zirkuliert. „Es ist faszinierend zu sehen, wie das Wasser in einem Kreislauf gefangen bleibt und immer wieder genutzt wird“, kommentierte Max aus der Klasse 6a begeistert. Das Projekt half den Lernenden, das Bewusstsein für die Ressource Wasser zu schärfen und zu verstehen, warum Wasser weltweit geschützt werden muss.
Ein weiteres Highlight war das „Projekt Wald“, bei dem die Lernenden den Hanauer Wald auf die Auswirkungen des Klimawandels untersuchten. Begleitet von der Forstwirtschaftsstudentin Lenya Schmitt, die auch für die Ganztagsbetreuung der Schule arbeitet, erkundeten sie Baumarten, die besonders unter Trockenheit und Hitze leiden, und lernten, wie sich Klimaveränderungen auf das Ökosystem Wald auswirken. „Es war überraschend zu sehen, wie viele Bäume bereits Schäden durch die veränderten Wetterbedingungen aufweisen und wie sich die klimatischen Bedingungen auf die zukünftige Bepflanzung des Waldes auswirkt, beispielsweise haben wir kaum noch Fichten gefunden, die zu den größten ‚Klimaverlierern‘ unter den Bäumen gehören“, berichtete Lena aus der Klasse 6f.
Die Bibliothek Großauheim öffnete ihre Türen für die Lindenauschule und präsentierte ihre eigenen Strategien zur Nachhaltigkeit. Die Lernenden erfuhren, wie die Bibliothek durch die Digitalisierung von Medien und die Förderung des Buchverleihs Ressourcen schont. In einem Workshop konnten die Lernenden ihre Ideen für eine noch nachhaltigere Bibliothek einbringen und erhielten Einblicke in die vielen Möglichkeiten, auch Bildungseinrichtungen ökologisch und nachhaltig zu gestalten.
Ein weiteres Projekt führte die Lernenden in die Hanauer Fasanerie, der Eintritt und die Führung dazu wurde von der Firma PixPassion GmbH gesponsert. In der Führung erfuhren die Schülerinnen und Schüler am außerschulischen Lernort viel über regionale Artenvielfalt und die Bedeutung des Naturschutzes. Sie erkundeten die Lebensräume heimischer Tierarten und entdeckten, wie das Gelände naturnah gestaltet ist, um Wildtiere zu schützen. Die Exkursion veranschaulichte eindrucksvoll, wie wertvoll der Erhalt der Artenvielfalt ist.
In Kooperation mit dem Umweltzentrum Hanau wurde das Gelände von Campo Pond für eine Schulklasse der Lindenauschule zu einem Klassenzimmer unter freiem Himmel. Die Lernenden erlebten hier die Biodiversität des Sandmagerrasens, indem sie unter Anleitung Bestimmungsübungen durchgeführt sowie das Gelände kartiert haben. Durch Beobachtungen und Untersuchungen erhielten sie Einblicke in die bedrohten Tier- und Pflanzenarten der Region und diskutierten Maßnahmen, die zu deren Schutz beitragen könnten.
Eine weitere Gruppe besuchte den Frankfurter Zoo, um herauszufinden, inwieweit dieser den 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN) nachkommt. Die Lernenden beobachteten in einer tollen Führung durch das Fachpersonal des Zoos bedrohte Tierarten, u.a. den Amur-Leopard, der ursprünglich in den Wäldern Russlands lebt und von dem es nur etwa 100 freilebende Individuen gibt. „Es war spannend zu erfahren, wie sich der Zoo für Tier- und Umweltschutz einsetzt und dabei die 17 UN-Ziele berücksichtigt“, stellte Max aus der 8f fest.
Das war nur eine kleine Auswahl an Projekten, die allein schon zeigen, dass die Lindenauschule in Großauheim mit ihrem Umwelt- und Nachhaltigkeitstag erneut unter Beweis gestellt hat, dass Umweltschutz und Lernen perfekt zusammenpassen. Die Vielseitigkeit der Projekte ermöglicht es den Lernenden, das Thema Nachhaltigkeit in all seinen Facetten zu erleben und das Gelernte im Alltag umzusetzen. Die Schule hofft, auch im kommenden Jahr wieder zahlreiche Partner für den Projekttag gewinnen zu können, um ihren Schülerinnen und Schülern und der Öffentlichkeit weiter die Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz nahezubringen.
David Haamel