Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule erinnern an ihre jüdischen Mitbürger

Schülerinnen und Schüler der Lindenauschule erinnern an ihre jüdischen Mitbürger

Am 09.November 2021 versammelten sich Großauheimer Bürgerinnen und Bürger zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung am Hans-Gruber-Platz im Stadtteil Großauheim, um der jüdischen Mitbürger zu gedenken, die am 09. November 1938 Großauheim verlassen mussten.

Eingeladen hatten der Ortsvorsteher der Stadtteile Großauheim und Wolfgang, Reiner Dunkel, der ortsansässige Lokalhistoriker Dr. Manfred Greb und seine Frau sowie Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 der evangelischen und katholischen Religionskurse der Lindenauschule mit ihren Lehrer*innen Miriam Demirtas und Martin Pflüger sowie Schulpfarrer Eckhard Kleppe. Sie gestalteten diese Veranstaltung gemeinsam und sorgten für einen würdevollen Rahmen.

Zu Beginn der Gedenkveranstaltung verlasen die Oberstufenschülerinnen und -schüler die Kurzbiographien der fünf aus ihrer Heimat vertriebenen Großauheimer Männer und Frauen. Dabei wurde deren Schicksal von Entrechtung, Emigration und Deportation in Erinnerung gerufen.

Um diese Erinnerung wach zu halten, wurde im November 2015 am Hans-Gruber-Platz auch eine Gedenktafel für diese ehemaligen jüdischen Großauheimer Bürger errichtet.

Für die Opfer des Holocaust wurden Kerzen entzündet und alle Anwesenden beteten das jüdische Gebet „El male rachamin“ („Gott voller Erbarmen“).

Zu einem ergreifenden Moment des Innehaltens kam es, als Dr. Manfred Greb an den Großauheimer jüdischen Mitbürger Henry Hirschmann erinnerte. Hirschmann besuchte mehrere Male nach dem Krieg Großkrotzenburg und dort die ehemalige jüdische Synagoge, aber auch seinen Heimatort Großauheim. Er war den Großauheimern sein ganzes Leben verbunden und hegte keinen Groll. Hirschmann, so Greb, lebte wahrhaftig Versöhnung, obwohl Familienangehörige von ihm in Konzentrationslagern ums Leben gekommen waren.

Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Ortsvorsteher Reiner Dunkel bei den Schülerinnen und Schülern der Lindenauschule und wies nochmals darauf hin, dass diese Erinnerungskultur gerade in der heutigen politisch unruhigen Zeit sehr wichtig sei.

Mit der heutigen Gedenkveranstaltung, so Dunkel, hätten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer all diesen Menschen wieder ein Gesicht gegeben, sie in Erinnerung gerufen und ihnen so ihre Würde wieder gegeben.

 

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